Bücher für Fachkräfte
„Was Kinder wollen und warum wir darauf hören sollten – Argumente und Anregungen für eine kindorientierte frühe Bildung“ (Valeska Pannier, Spohia Karwinkel)
Für die meisten Jungen und Mädchen ist der Besuch einer Einrichtung der frühen Bildung, Betreuung und Erziehung ein wesentlicher Teil ihrer Lebenswelt. Aber was ist aus Sicht der Kinder tatsächlich dafür entscheidend, dass sie sich wohlfühlen und in ihrer Krippe, Kita oder bei ihrer Tagesmutter gut aufwachsen können? Was wollen Kinder und warum sollten wir darauf hören?
Dieses Buch unterstützt Pädagog*innen dabei, gute Qualität aus Sicht der Kinder zu erkunden und umzusetzen. Es orientiert sich an zehn Qualitätsdimensionen guter Kitas aus Kindersicht und bündelt sowohl wissenschaftliche Grundlagen als auch Perspektiven erfahrener Praktiker*innen. Das in diesem Buch enthaltene Praxismaterial unterstützt Pädagog*innen dabei, direkt mit Kindern ins Gespräch zu kommen und herauszufinden, was ihnen wichtig ist. Reflexionsfragen helfen dabei, immer wieder zu überprüfen, wie gut die Sicht der Kinder in der eigenen Arbeit schon berücksichtigt wird.
„Kinder achtsam und bedürfnisorientiert begleiten: in Krippe, Kita und Kindertagespflege“ (Lea Wedewardt, Kathrin Hohmann)
"Bedürfnisorientierung" ist in aller Munde. Dieser modernen Sicht auf Kinder liegt eine wertschätzende, achtsame und gewaltfreie Haltung zugrunde, in der Kinder als gleichwürdige Partner gesehen werden. Das Buch liefert wissenschaftlich fundiert Argumente für die Notwendigkeit einer bedürfnisorientierten Grundhaltung − weg von der Erziehung hin zur Beziehung. Praxisbeispiele geben Handlungssicherheit, wie Bedürfnisorientierung auch im hektischen und stressigen Kita-Alltag gelingen kann.
„Denken Lernen“ (Sabine Hebenstreit-Müller, Frauke Hildebrandt)
Nachdenken mit Kindern, gemeinsam überlegen, in den Dialog miteinander gehen – all dies ist wünschenswert und wird sicherlich von niemandem in Zweifel gezogen, passiert im pädagogischen Alltag jedoch viel zu selten. Das kann viele Gründe haben: mangelnde Zeit und Ruhe, um ins Gespräch mit Kindern zu gehen, aber auch versäumte Gelegenheiten im Alltag. Und manchmal fehlt schlicht das Know-how, das Wissen, wie man es macht, wie man einen Dialog in Gang setzt, Fragen der Kinder aufgreift und im Gespräch erweitert.
Denken lernen bedeutet Dialog. Es bedeutet Interaktion auf Augenhöhe, die nur gelingen kann, wenn Kinder ernst genommen werden und Erwachsene sich aktiv als Mit-Denkende und Mit-Handelnde einbringen. Das erfordert, ein – falsches – Verständnis von Selbstbildungsprozessen zu korrigieren, das sich in den letzten Jahren vielerorts gebildet hat und darauf vertraut, dass Kinder sich am besten selbst und ohne die Einwirkung Erwachsener entwickeln. Die Bedeutung der Interaktion mit Erwachsenen und ihre Rolle für das kindliche Lernen geraten dabei tendenziell in den Hintergrund. Im angloamerikanischen Raum wird das als „Early Childhood Error“ bezeichnet.
Mit diesem Buch stärken die Autor*innen die Relevanz der Interaktion von Erwachsenen und Kindern beim gemeinsamen Denken. Deutlich wird: Die Interaktion mit Erwachsenen bringt einen erheblichen Mehrwert für die kindliche Entwicklung – allerdings nur, wenn sie eine bestimmte Qualität aufweist. Diese Qualität zu beschreiben, wesentliche Impulse für die Praxis zu geben und zugleich auf Forschungsdefizite hinzuweisen, ist Anliegen dieses Buches.
„Die Kita als weltoffenes Dorf – Vom Gedankenspiel zum Entwicklungskonzept“ (Dorothee Jacobs)
Das Buch lädt dazu ein, das pädagogische Labyrinth zu verlassen. Es verlockt mit seinem Reichtum an Metaphern, mit zahlreichen Methoden und kreativen Praxisanregungen für alle am Kitaleben Beteiligten. Das systemische und spielerische Herangehen tut den Beteiligten gut, wirkt ordnend.
Es passt zu unterschiedlichsten pädagogischen Ansätzen und ermutigt Teams, ihren eigenen Entwicklungsbedürfnissen zu folgen. Das Buch macht es leicht, Kita als Ganzes zu sehen, ihre Komplexität entspannt wahrzunehmen und Kitaqualität nachhaltig weiterzuentwickeln – mit ebenso viel Ernsthaftigkeit wie Humor.
„Gib mir mal die Hautfarbe": Mit Kindern über Rassismus sprechen (Olaolu Fajembola, Tebogo Nimindé-Dundadengar)
In meiner Familie hat Rassismus keinen Platz – darin sind sich fast alle Eltern einig. Doch wie gelingt es, Vorurteile in der Erziehung aktiv anzugehen oder gar nicht erst entstehen zu lassen?
Mit vielen Hintergrundinformationen, Beispielen und Checklisten helfen die Autorinnen, Fallstricke zu erkennen und zu überwinden. Welche Worte verletzen? Welche Symbolik versteckt sich in Kinderliedern, Büchern und Spielen? Wo handele ich als weißer Mensch selbst rassistisch, auch wenn ich das gar nicht will? Wie kann ich als BIPoC mein Kind schützen und ermutigen? Die angeborene Neugierde und der ausgeprägte Gerechtigkeitssinn unserer Kinder sind dabei die perfekte Voraussetzung, ihnen zu zeigen, dass zwar nicht alle Kinder gleich, aber alle gleichwertig sind.
Offen, persönlich und engagiert zeigen die Autorinnen, was zählt, um Rassismen im Kopf von Kindern aktiv entgegenzuwirken. Ob in Familie, Kita oder Schule: Von einer diversitätssensiblen und rassimuskritischen Erziehung profitieren Kinder und Erwachsene. Sie stärkt den Zusammenhalt, fördert Kreativität und lässt Kinder unerschrockener und offener ins Leben gehen.