Kinderbücher für den Hort-Bereich
„Unsere Grube“
Unsere Grube erzählt von der Bedeutsamkeit unbeobachteter Kindheit, wie Kinder Spielräume einnehmen und aus nichts etwas machen. Der Abenteuerspielplatz ist hier eine ehemalige Kiesgrube hinter der Turnhalle, wo herumliegende Äste und große Steine unerschöpfliche Spielideen unter den Kindern hervorbringen. Doch die Aufsicht führenden Lehrkräfte sehen das anders: Der Ort sei viel zu gefährlich. Eine Entscheidung der Erwachsenen macht die Kinder zu Verlierern. Aber nur für kurze Zeit!
Stories for Kids Who Dare to be Different - Vom Mut, anders zu sein“
Jeweils auf einer Doppelseite finden sich insgesamt 100 kurze Porträts herausragender Persönlichkeiten und Gruppen aus verschiedenen Epochen und unterschiedlichen Tätigkeitsfeldern. Die leicht verständlichen biografischen Texte werden ergänzt durch bunte, großformatige Illustrationen im Comic-Stil, die die dargestellten Personen treffend und detailreich illustrieren. Dabei konzentriert sich die Auswahl nicht nur auf allgemein eher bekannte Persönlichkeiten. Ein empfehlenswertes Buch, das Kinder ermutigen kann, ihren eigenen Weg zu gehen.
„Im Dschungel wird gewählt: So funktioniert Demokratie“
In diesem Bilderbuch geht es um einen Regierungswechsel im Dschungel. Die Tiere wollen, dass der Löwe, der „König des Dschungels”, der nur an sich selbst denkt, nicht mehr der Bestimmer ist. Sie beschweren sich, demonstrieren und fordern eine neue Präsidentin oder einen neuen Präsidenten. Sie planen eine demokratische Wahl. Faultier, Schlange und Affe treten gegen den Löwen an und ein bunter Wahlkampf startet. So werden Regeln für die Wahl aufgestellt -beispielsweise, dass jedes Tier kandidieren kann, es werden Komitees gebildet und Wahlkampagnen vorbereitet. Es geht emotional hoch her und am Ende gibt es eine*n Wahlsieger*in.
Kindgerecht und humorvoll erklärt dieses farbenfrohe Buch was Demokratie ist und wie unser Wahlsystem funktioniert. Auf den letzten Seiten des Buches werden viele Begriffe näher ausgeführt, beispielsweise ”Parlament”, ”Regierung”, ”Kandidat*in” oder ”Podiumsdiskussion”. Es lädt ein, über Politik, Zusammenleben, Mitbestimmung und freie Wahlen mit Kindern in Gespräch zu kommen. Das Buch basiert auf einem Workshop, bei dem Kinder zwischen 4 und 11 Jahren aus verschiedenen brasilianischen Städten beteiligt waren.
„Ich so Du so: Alles super normal“
In diesem Bilder-Lesebuch dreht sich alles um die Frage: Was heißt eigentlich „normal“? Bilder, Fotos, Grafiken, Comics, kurze und längere humorvolle oder nachdenkliche Texte regen dazu an, darüber nachzudenken und Normen in Frage zu stellen. Es wird gezeigt, dass sich Normalitätsvorstellungen im Laufe der Zeit ändern können. Manches, was heute für uns selbstverständlich, also „normal“ ist, wie Internet oder Handys, gab es früher gar nicht. Und einige Verhaltensweisen, die früher gesellschaftlich akzeptiert waren, beispielsweise, dass Kinder von Erwachsenen geschlagen werden dürfen, sind es heute nicht mehr.
Feinfühlig und ohne zu pädagogisieren geht es auch um Ängste, die viele von uns kennen: dass der eigene Körper zu groß, zu klein, zu dick, zu dünn, zu unbeweglich, zu dunkel oder…. sei, dass andere besser in Sport oder sowieso schlauer seien. Bemerkenswert ist, dass auch komplexe Dinge angesprochen werden: so werden nicht nur Rollenklischees thematisiert, sondern es wird auf die Konstruktion von Zweigeschlechtlichkeit hingewiesen. In einem Kapitel finden sich Kurzinterviews von Kindern aus aller Welt zu ihrer Lebenssituation. Am Ende des Kapitels lädt ein unausgefüllter Fragebogen dazu ein, die Fragen selbst zu beantworten oder ihn an Freund*innen weiterzugeben.
„Die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte für junge Menschen“
Laut einer Umfrage von Amnesty International denken viele Kinder, dass sie weniger Rechte haben als Erwachsene. Damit sich Kinder für ihre Rechte einsetzen können, müssen sie diese kennen.Dieses Büchlein, dass die Autor*innen gemeinsam mit Amnesty entwickelt haben, soll Kinder darüber informieren, dass alle Menschen, Jung und Alt, egal welcher Herkunft, Klasse oder sexueller Orientierung uvm., die gleichen Rechte überall auf der Welt haben.
Auf jeder Doppelseite wird einer der insg. 30 Artikel in leicht verständlicher Sprache vorgestellt und mit anschaulichen Beispielen illustriert. Eine Überschrift verdeutlicht den Inhalt des Artikels. Kinder erfahren z.B., dass auch sie gegenüber Eltern und Bezugspersonen ein Recht auf Privatleben haben, ein Recht auf Schule und auf Freizeit… Mit seinen leicht zugänglichen Texten und der bunten, teils humorvollen Bebilderung ist das Buch unbedingt empfehlenswert für die Demokratiebildung von Kindern. Die Botschaft, dass alle Menschen Träger*innen von Rechten sind, wird durch die diskriminierungssensiblen Illustrationen betont: viele unterschiedliche Menschen sind im Buch abgebildet, Menschen mit einer Behinderung, Junge und Alte, queere Paare, Menschen verschiedenster Hauttöne etc.